1. Wir sprechen miteinander, weil wir Neues von unseren Gesprächspartnern und Gesprächspartnerinnen wissen wollen und uns dadurch selbst verändern können.

2. Wir vergleichen nicht unsere Ideale mit der Praxis der Anderen, sondern unsere Ideale mit den Idealen der Anderen und unsere Praxis mit der Praxis der Anderen.

3. Wir wissen, dass es innerhalb unserer jeweiligen Religionen sehr unterschiedliche Auffassungen gibt und hören deshalb unseren Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern aufmerksam zu, welche Auffassungen sie innerhalb ihrer Religionsgemeinschaften und zu bestimmten Themen vertreten.

4. Wir gehen wechselseitig offen, ehrlich und aufrichtig miteinander um.

5. Wir pflegen entsprechend der Menschenwürde und Gleichheit aller Menschen einen respektvollen, friedlichen, möglichst sogar liebevollen Umgang miteinander.

6. Wir wissen, dass Religionen oftmals in Geschichte und Gegenwart missbraucht werden, um Gewalt gegenüber anderen Menschen und Staaten auszuüben. Wir suchen im gemeinsamen Gespräch nach Möglichkeiten, für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben einzutreten.

Wir freuen uns, wenn wir uns am Ende des Gespräches mit einem Lächeln über uns selbst, einer freundlichen Geste gegenüber dem anderen und mit Freude auf eine nächste Begegnung verabschieden können.

Dr. Gerdi Nützel, Berlin - September 2011