„Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden“

Interreligiöser Pilgerweg mit vier Stationen rund um die Französische Friedrichstadtkirche auf dem Gendarmenmarkt in Berlin im Juni 2013

  1. Station: Vor der Friedrichstadtkirche (Begrüßung, Vorstellung der Veranstalter und Anrede der Teilnehmenden)

Pfarrerin Dr. Gerdi Nützel: Wir begrüßen alle, die heute morgen hier zusammen gekommen sind, um spirituelle Impulse aus den Religionen für den Weg zu einem gerechten Frieden auf einem Pilgerweg rund um die Französische Friedrichstadtkirche miteinander zu teilen. Wir begrüßen Sie als Vertreterinnen und Vertreter der interreligiösen Initiative „Religionen auf dem Weg des Friedens“, die sich als Menschen aus verschiedenen Religionen vor drei Jahren gemeinsam auf den Weg gemacht haben, zunächst um eine gemeinsame Gedenkveranstaltung am 11. September 2011 am Brandenburger Tor vorzubereiten. Dort wurde ja bereits im Februar 2001 die weltweite Ökumenische Dekade zur Überwindung von Gewalt eröffnet und diese wiederum ist ein Teilstück unseres langen ökumenischen Friedensweges.

Heute sind wir hier zusammengekommen, aus der evangelischen und der katholischen Kirche, der American Church in Berlin sowie der syrisch-orthodoxen Kirche in Berlin, aus jüdischen und muslimischen, aus buddhistischen, Bahai- und Hindu-Gemeinden, und wollen gemeinsam einige Schritte auf unserem Pilgerweg zum gerechten Frieden miteinander gehen.

 

Iman Andrea Reimann: Wir sind hier zusammen gekommen als zugewanderte und einheimische Bürger und Bürgerinnen dieser Stadt und dieser Welt. Wir sind nach dem Verständnis unserer Religionen Beauftragte Gottes zur Bewahrung seiner Schöpfung und des Friedens in der Welt. Als solche sind wir auf einem langen Weg miteinander unterwegs, wir teilen historische Erfahrungen, aktuelle Herausforderungen und spirituelle Ermutigungen für den Weg zu Frieden und Gerechtigkeit gemeinsam. Einige dieser Schritte wollen wir in den nächsten 30 Minuten auf einem Weg rund um die Kirche gemeinsam gehen. Wir bitten Sie dazu, den Menschen mit den Schirmen zu folgen.

 

(Weg nach links bis zu der Gedenktafel an der Kirchenwand: erbaut 1701-1705, erneuert 1905, zerstört im 2. Weltkrieg 1944, aufgebaut 1978-1983)

 

  1. Station: Vor der Wandtafel: erbaut 1701-1705, erneuert 1905, zerstört im 2. Weltkrieg 1944, aufgebaut 1978-1983)

 

Rev. Steve Kienberger: Hier vor dieser Tafel, die an die Erbauung, Zerstörung und den Wiederaufbau dieser Kirche durch französische Glaubensflüchtlinge erinnert, die vor 300 Jahren vor der Gewalt in ihrer Heimat hierher geflohen waren und deren Nachkommen dann die massenhafte Zerstörung, unter anderem auch dieser Kirche, im 2. Weltkrieg erlebten, gedenken wir der Opfer der Gewalt in diesem dritten Jahrtausend, das wir in vielen Teilen der Welt mit viel Hoffnung auf mehr Gerechtigkeit und Frieden in der Welt begonnen haben. Wir gedenken der Opfer terroristischer Anschläge in den USA, in Madrid und London, der Opfer der anschließenden militärischen Auseinandersetzungen, besonders im Irak und Afghanistan, und der mehr als 90000 Todesopfer, die der Bürgerkrieg in Syrien bisher schon Tag für Tag um ihr Leben gebracht hat.

Iman Andrea Reimann: Wir gedenken der vielen gezählten und ungezählten, der bekannten und namenlosen Opfer und trauern mit denen, die um sie trauern, denen sie in ihrem Leben fehlen, als Schwestern und Brüder, Töchter und Söhne, Mütter und Väter, Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen, Nachbarinnen und Nachbarn, als Mitgestalterinnen und Mitgestalter dieser Welt und dieser Zeit.

Pfarrerin Dr. Gerdi Nützel: Wir hören den Klageruf von Subdiakon Edvard Turan aus der syrisch-orthodoxen Kirche für all diese Opfer von Gewalt und wir bringen besonders unsere Sorge um das Leben der beiden schon fast zwei Monate entführten syrisch-orthodoxen Bischöfe vor Gott.

 

Subdiakon Edvard Turan: Orthodoxer Klageruf aus Syrien

 

(Weg nach links bis zur Stirnseite vor den Eingang zum Hugenottenmuseum)

 

 

  1. Station: Historische Friedenszeuginnen und –zeugen aus den Religionen

(vor dem Eingang des Hugenottenmuseums)

Pfarrerin Dr. Gerdi Nützel: Hier, vor dem Eingang des Hugenottenmuseums, dessen Eingang sechs große Prophetengestalten umgeben, treten wir für die Überwindung von Gewalt und Ungerechtigkeit im Namen unserer Religionen ein. Wir erinnern uns an die gewaltsame Verfolgung in Frankreich und die Aufnahme der Hugenotten hier in Brandenburg vor 300 Jahren und die wichtigen Beiträge, die die Hugenotten und viele andere Migranten und Migrantinnen zum Wiederaufblühen dieses Landes nach den Zerstörungen des 30-jährigen Krieges aber auch nach dem 2. Weltkrieg und dem Mauerbau für diese Stadt und in anderen Teilen der Welt geleistet haben.

 

Reverend Steve Kienberger: Wir wissen, dass auch im Namen unserer Religionen Menschen, Staaten und Organisationen Gewalt in vielen Formen gegen andere Menschen und ganze Völker angewandt haben und anwenden. Wir erkennen und benennen dies als Missbrauch unserer Religionen und setzen uns für das Ende dieses Missbrauchs ein.

 

Iman Andrea Reimann: Wir treten für eine Überwindung dieser Gewaltsituationen, Gewaltstrukturen und Gewaltspiralen ein und hoffen, an Formen des gerechten Friedens auf vielen Ebenen mitwirken zu können. Wir wollen dies mit anderen Menschen, Religionen, gesellschaftlichen und politischen Institutionen gemeinsam tun.

 

Reverend Steve Kienberger: Wir wissen, dass wir nur gemeinsam in dieser Stadt, in diesem Land, auf dieser Erde in Frieden, Freiheit und Freude leben können. Ungerechtigkeit und Verzweiflung führen oft zu Gewalt zwischen Menschen, Völkern und Kontinenten

 

Iman Andrea Reimann: Wir lassen uns durch Vertreterinnen und Vertreter unserer Religionen an historische Zeugen und Zeuginnen aus unseren Religionen erinnern, die für die Überwindung von Gewalt und für das gerechte friedliche Zusammenleben eingetreten sind.

 

Pfarrerin Dr. Gerdi Nützel: Dazu begrüßen wir hier stellvertretend für viele andere Menschen aus den verschiedenen Religionen, die sich für den Frieden und die Überwindung von Gewalt einsetzen,

Herrn Dr. Thomas Schimmel von der franziskanischen interreligiösen Stiftung 1219. Er wrid uns in seinem Beitrag anschaulich machen, warum gerade diese Jahreszahl für den interreligiösen Dialog für den Frieden wichtig ist Herr Peter Amsler, als Beauftragter der Bahai.Gemeinden in Deutschland für den Dialog mit der Bundesregierung, stellt uns einen wichtigen Friedensstifter der Bahai vor, der sich in vielen Religionen vor dem 1. Weltkrieg für den Frieden eingesetzt hat.

 

Christentum

 

 

 Franziskus von Assisi

 

Franziskus von Assisi wurde 1181/1182 in Assisi als Sohn eines reichen Stoffhändlers geboren, wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf und wurde von seinem Vater zum Kaufmann ausgebildet. Nach Militärdienst, Kriegsgefangenschaft und Krankheit wird Franziskus zum Suchenden und zum Kritiker des entstehenden Frühkapitalismus des Mittelalters, dessen soziale Folgen er in seiner Heimatstadt beobachten konnte. Er entschließt sich zu einem Leben in der radikalen Nachfolge Jesu: Armut, Gewaltlosigkeit und der Respekt vor der Schöpfung wurden zu den Grundpfeilern seiner Spiritualität, die schnell Anhängerinnen und Anhänger findet. Als Franziskus 1226 stirbt, ist aus seiner laikalen Reformbewegung eine weltweite klerikale Ordensgemeinschaft geworden.

Franziskus von Assisi steht für eine umfassende Dialogbereitschaft, die in einem unbedingten Primat des Friedens mit allen Geschöpfen dieser Welt mündet. Die vielen Geschichten und Legenden über die Begegnungen und Gespräche des heiligen Franziskus mit unterschiedlichen Tieren und seine Dichtung zum Lob der Natur, der Sonnengesang, sind populär gewordene Belege für diese, in der Zeit des Franziskus revolutionäre Theologie und Spiritualität, die allem und jedem Respekt entgegenbringt, weil alles und jeder in dieser Welt letztendlich ein Geschöpf Gottes und somit Teil Gottes ist. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Franziskus von Assisi im Jahr 1219 den ägyptischen Sultan Al-Kamil Muhammad al-Malik in der Nähe von Damiette an der Nil-Mündung in Ägypten getroffen hat.

Diese Begegnung ist unerhört! Franziskus hatte sich mit Freunden aus seiner noch jungen Bewegung dem 5. Kreuzzug angeschlossen. Er erlebt im Vorfeld des Kreuzzuges die islamfeindliche Rhetorik der Kirche, in der der Islam als Tier bezeichnet wurde, das von Christus bekämpft wird, der Koran als Sammlung von Lügen und Mohammed als Sohn des Satans. Im Lager der Kreuzfahrer erlebte er Gewalt und Sittenlosigkeit, gegen die er sich öffentlich stellte. Während einer Waffenruhe bricht Franziskus mit einem Freund auf, verlässt das Lager der Kreuzfahrer gegen den Willen der militärischen und geistlichen Führung und begibt sich auf das Gebiet der Muslime. Dort werden die beiden festgenommen und vor den Sultan gebracht. Dies war offensichtlich der ursprünglich Plan von Franziskus, der schon in früheren Jahren vergeblich versucht hatte, mit Muslimen Kontakt aufzunehmen. Die Begegnung beeindruckt beide Seiten und zieht sich über mehrere Tage hin. Zwar gelingt es Franziskus nicht, den Sultan vom Christentum zu überzeugen oder Frieden zu schaffen. Aber die Begegnung hinterlässt auf beiden Seiten Spuren: Al-Kamil entlässt die Brüder in Frieden und stellt sie durch die Schenkung einer wertvollen Elfenbeinhornes unter seinen persönlichen Schutz. Franziskus legt nach seiner Rückkehr nach Assisi in einem Überarbeitungsentwurf für seine Ordensregeln genau fest, wie sich seine Brüder künftig gegenüber Andersgläubigen zu verhalten haben, ohne den eigenen Glauben zu verleugnen: Sie dürfen keine Streitgespräche und keinen Zank beginnen, sie sollen sich allen untertan verhalten und nur über den Glauben reden, wenn die Situation es erlaubt. Dies ist das Gegenmodell zum reichen und machvollen Auftritt der Kirche, zur gewalttätigen Strategie der Kreuzfahrer und zur Haltung, die davon ausgeht, dass der eigene Glaube alleinseligmachend sei. In Briefen an die Leiter seiner Ordensniederlassungen und an die Politiker regt Franziskus nach den Erfahrungen in Nordafrika zudem an, dass man auch im Christentum ein Zeichen einführe, dass die Gläubigen zum Gebet auffordere. Noch heute läuten aufgrund dieser Anregung morgens, mittags und abends die Glocken der Kirchen.

Die neue franziskanische Initiative 1219. Religions- und Kulturdialog will dem Beispiel des Franziskus folgen und das Gespräch zwischen den einzelnen Religionen sowie zwischen den Religionen und der Gesellschaft suchen und fördern. Sie will der Frage nachgehen, welche Voraussetzungen heute nötig sind, diese Gespräche fruchtbar und friedenbringend zu führen. Informationen zu 1219 e.V. unter www.1219.eu.

Dr. Thomas M. Schimmel

 

 
 

Bahá’í-Religion


 ʿAbdul-Bahá (1844-1921)

 

ʿAbdul-Bahá ist der älteste Sohn Bahá’u’lláhs, des Stifters der Bahá’í-Religion, und wurde 1844 geboren. Er begleitete seinen Vater in die Gefangenschaft und auf seinem Verbannungsweg und stand Ihm sehr nahe. Nach dem Hinscheiden seines Vaters wurde er Oberhaupt der Gemeinde. Bahá’u’lláh hatte ihn in Seinem Testament dazu und zum bevollmächtigten Ausleger Seiner Schriften ernannt. 

 

Erst im Jahre 1908, nach der jung-türkischen Revolution, erlangte er im Alter von 64 Jahren die Freiheit, nachdem er einen Großteil seines Lebens zusammen mit seiner Familie in Gefangenschaft und Verbannung verbracht hatte, zuletzt in ‘Akká und Haifa, im heutigen Israel. Die Freiheit nutzte er, um die noch jungen Bahá’í-Gemeinden in Ägypten, Nordamerika und Europa zu besuchen. ʿAbdul-Bahá weilte am Vorabend des Ersten Weltkrieges vom 1. bis 8. April 1913 auch in Stuttgart, Esslingen am Neckar und in Bad Mergentheim. Nach seiner Rückkehr von Wien (19. bis 24. April) und Budapest war er noch einmal in Stuttgart (25. April bis 1. Mai). In Wien empfing er unter anderem die spätere Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner. Im Verlauf seiner Reisen hielt ʿAbdul-Bahá Ansprachen in Kirchen, Moscheen und Synagogen.

 

Den Bahá’í ist er ein Vorkämpfer des Friedens, der religiösen Toleranz, der sozialen Gerechtigkeit, der Rechte der Frau und der Überwindung rassischer Diskriminierung. Die Mitschriften seiner Ansprachen sind den Bahá’í heute Rechtleitung im Verstehen der Lehren Bahá’u’lláhs.

 

Erst 1913 kehrte er nach Haifa zurück. ʿAbdu’l-Bahá wurde im Jahr 1920 in Anerkennung seiner humanitären Verdienste während der Kriegsjahre zum Ritter des britischen Empires geschlagen. Er verstarb im Jahre 1921 und liegt heute am Fuße des Berg Karmel im Schrein des Báb begraben. Der Schrein ist seit 2008 anerkannt als UNESCO-Weltkulturerbe.

 

»Wenn ein Kriegsgedanke kommt, so widersteht ihm mit einem stärkeren Gedanken des Friedens.«

»Auch wenn ihr Menschen trefft, deren Meinung von der euren abweicht, kehrt euch nicht ab von ihnen, alle suchen die Wahrheit, und es gibt vielerlei Wege, die zu ihr führen. Wahrheit kann verschieden erscheinen, doch bleibt sie immer und ewig eine.«

ʿAbdul-Bahá

 

 

(weitergehen bis zum Platz vor Turmeingang oder vor Kircheneingang)

 

  1. Station: Verheißungen und Impulse zum Frieden aus Religionen (auf dem Platz vor Turmeingang oder vor Kircheneingang)

Pfarrerin Dr. Gerdi Nützel: Wir hören auf die Impulse des Friedens in unseren Religionen. Als Abschluss jedes dieser Friedenszeugnisse laden wir Sie als Teilnehmende ein, das Gebet aus Ihrer Tradition auf dem Flyer laut oder still mitzusprechen. Dies können Sie natürlich auch bei den Gebeten anderer religiöser Traditionen tun, wenn ihnen dies nahe liegt:

 

Christen: (Prof. Dr. Konrad Raiser, ehemaliger Generalsekretär des ÖRK)

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;

dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

 

Muslim: (Iman Andrea Reimann, Deutscher Muslimkreis Berlin)

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen:
Lobpreis sei dem Herrn der Welt, der uns erschaffen
und allen Stämmen und Nationen Land gegeben hat, auf dass
wir einander kennen mögen, nicht um einander Verachtung zu zollen.
Sollte dein Feind nach Versöhnung streben,
so trachte auch du nach dem Frieden und vertrau auf Gott, den Einen,
der alle Dinge hört und weiß.
Unter den Dienern Gottes sind ihm jene am nächsten,
die in Demut wandeln, und wenn wir ihnen begegnen,
sagen wir "O Friede, mein Friede" zu ihnen.

 

Jude: (still gesprochen, da jüdischer Beteiligter fehlte)

Gott, der du alles geschaffen hast, wir beten in Ehrfurcht zu dir, getrieben von dem Traum, dass ein harmonisches Zusammenleben zwischen den Menschen möglich ist. Wir kommen aus den unterschiedlichsten Traditionen, wir sind geprägt von gemeinsamen Glaubens- und Lebensweisheiten, aber auch von tragischen Missverständnissen; wir teilen große Hoffnungen und erste bescheidene Erfolge. Jetzt ist es für uns an der Zeit, dass wir einander im Bewusstsein unserer Vergangenheit begegnen, mit ehrlichen Absichten, mit Mut und der Bereitschaft, einander zu vertrauen, in Liebe und Zuversicht.

 

Buddhistin: (Oliver Petersen, Tibetisches Zentrum Hamburg)

Mögen die leiderfüllten Wesen in allen Seinsbereichen
Unverzüglich von ihren Schmerzen befreit werden.
Mögen die Furchtsamen von Angst erlöst

Und die Verfangenen von Verstrickungen befreit werden.

Mögen die Entmachteten Kraft finden
Und alle Wesen einander wohlgesonnen sein.

 

Bahai: (Petre Amsler, Vertreter der Bahai bei der Bundesregierung)

O Herr! Gewähre uns Deine unendlichen Gaben und lass das Licht Deiner Führung scheinen. Erleuchte die Augen, erfreue die Herzen mit bleibender Freude. Verleihe allen Menschen einen neuen Geist und schenke ihnen ewiges Leben. Öffne die Tore wahren Verstehens und lass das Licht des Glaubens strahlen. Sammle alle Menschen im Schatten Deiner Großmut und gib, dass sie sich einträchtig vereinen, auf dass sie wie die Strahlen einer Sonne, die Wellen eines Meeres und die Früchte eines Baumes werden. O dass sie doch alle trinken vom selben Born, dass sie erfrischt werden von derselben Brise und erleuchtet vom selben Lichtquell! Du bist der Gebende, der Barmherzige, der Allmächtige.

 

Hindu: (Dr. Lugani, Sri Ganesha Hindu-Gemeinde Berlin)

Dies ist an dich mein Gebet: Triff, triff bis zur Wurzel des Mangels mein Herz.

Gib mir die Kraft, leicht meine Freuden und Sorgen zu tragen.

Gib mir die Kraft, meine Liebe fruchtbar im Dienste zu machen.

Gib mir Kraft, die Armen nie zu verleugnen und meine Knie vor fremder Macht nicht zu beugen.

Gib mir die Kraft, meinen Geist über das Nichtige zu erheben, das mich täglich gefangen nehmen will.

 

Ende: Einladung zu gegenseitigem Friedensgruß vor Betreten der Kirche

Pfarrerin Dr. Gerdi Nützel: Zur gegenseitigen Erinnerung und Ermutigung sprechen wir uns als Menschen verschiedener Religionen und Weltanschauungen einen Friedensgruß zu,

Reverend Steve Kienberger: sei es hebräisch schalom oder englisch peace

Iman Andrea Reimann: sei es arabisch salam oder italienisch pace

oder welche Sprache uns dafür am nächsten, am Herzen liegt, „Friede sei mit Dir“ zu.

 

 

Pfarrerin Dr. Gerdi Nützel, Juni 2013

 

Foto von der Aktion unter Impressionen 2013