Programm

Vorfeld

  • Gottesdienste und Gesprächsabende zum Thema „Religion und Gewalt"
  • Gebet der Religionen um Frieden in Gottesdiensten von Moscheen, Synagogen und Kirchen und anderen Gebetsstätten bis zum 11.September 2011

Öffentliche Veranstaltung am Sonntagnachmittag, 11. September 2011

13.00 Uhr

Hinführendes Programm mit Musik und Kurzinterviews zum Friedensauftrag der Religionen und zu interreligiösen Projekten

14.00 Uhr

Gedenken der Opfer und Friedenszeugnis der Religionen


1. Begrüßung, Vorstellung der Veranstalter und Anrede der Teilnehmenden

Wir begrüßen alle, die heute hier zusammen gekommen sind. Wir begrüßen Sie als Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Religionen, aus verschiedenen christlichen Kirchen, jüdischen und muslimischen, aus buddhistischen und Bahai-Gemeinden, die diese Veranstaltung vorbereitet haben (je nach örtlicher Situation).

Wir sind hier zusammen gekommen als Bürger und Bürgerinnen dieser Stadt und dieser Welt, nach dem Verständnis unserer Religionen als Beauftragte Gottes zur Bewahrung seiner Schöpfung und des Friedens in der Welt.


2. Gedenken der Opfer mit Trauerrufen aus religiösen Traditionen und Schweigen

Wir gedenken der Opfer der Anschläge in den USA heute vor zehn Jahren, der Opfer der weiteren terroristischen Anschläge und der Opfer der anschließenden militärischen Auseinandersetzungen, besonders im Irak und Afghanistan.

Wir hören auf Trauerrufe unserer religiösen Traditionen für jedes dieser Opfer von Gewalt ganz unterschiedlicher Art. (Folgende Trauerrufe je nach örtlicher Beteiligung)

  • Christliche Sängerin

  • Muslimischer Imam

  • Jüdische Kantorin

  • Buddhist

  • Bahai

  • Hindu

Mit großer Trauer stehen wir vor der großen Zahl zerstörter Menschenleben und denken an deren Familien, Freundinnen und Freunde. Wir gedenken schweigend all dieser Opfer für einige Minuten.


3. Erinnern an Verheißungen und Aufrufe zum Frieden aus Religionen

Wir erinnern uns der Verheißungen und Aufforderungen zum Frieden in unseren jeweiligen religiösen Traditionen, die wir für die Gestaltung der gegenwärtigen und zukünftigen Formen des Zusammenlebens in dieser Stadt, in diesem Land, in dieser Welt fruchtbar werden lassen wollen.

Wir hören auf diese Verheißungen des kommenden Friedens und Aufforderungen zu Taten des Friedens in unseren Religionen (je nach örtlicher Beteiligung):

  • Hebräische Bibel
  • Neues Testament
  • Koran
  • Buddhismus
  • Bahai
  • Hinduismus


4. Friedensgruß

Zur gegenseitigen Erinnerung und Ermutigung sprechen wir uns als Menschen verschiedener Religionen und Weltanschauungen einen Friedensgruß zu, sei es hebräisch schalom, sei es arabisch salam, sei es deutsch oder italienisch pace oder welche Sprache uns dafür am nähesten, am Herzen liegt, „Friede sei mit Dir“ zu.


5. Distanz zu Gewalt im Namen der Religionen

Wir wissen, dass auch im Namen unserer Religionen Menschen, Staaten und Organisationen Gewalt in vielen Formen gegen andere Menschen und ganze Völker angewandt haben und anwenden. Wir erkennen und benennen dies als Missbrauch unserer Religionen und setzen uns für das Ende dieses Missbrauchs ein.


6. Gemeinsamer Einsatz für gerechten Frieden und Vertrauen

Wir treten für eine Überwindung dieser Gewaltsituationen, Gewaltstrukturen und Gewaltspiralen ein und hoffen, an Formen des gerechten Friedens auf vielen Ebenen mitwirken zu können. Wir wollen dies mit anderen Menschen, Religionen, gesellschaftlichen und politischen Institutionen gemeinsam tun. Dafür lassen wir uns im Anschluss an dieses Gedenken von den Initiativen des Friedensmarktes einladen und darüber wollen wir miteinander ins Gespräch kommen.

Wir wissen, dass wir nur gemeinsam in dieser Stadt, in diesem Land, auf dieser Erde in Frieden, Freiheit und Freude leben können. Ungerechtigkeit und Verzweiflung führen oft zu Gewalt zwischen Menschen, Völkern und Kontinenten. Wir sind uns unserer Verwundbarkeit bewusst und wissen, dass Schutz- und Kontrollmaßnahmen durch Sicherheitsdienste, Polizei und Militär keine Alternative zum Aufbau von einem Leben in gegenseitigem Vertrauen und gerechtem Frieden sind.

 

7. Teilen der Sehnsucht nach Früchten des Friedens

Wir haben Sehnsucht nach der Süße und Fülle der Früchte eines Lebens in gerechtem Frieden für alle. Wir wissen, dass wir dafür noch manche Nuss zu knacken haben werden. Deshalb wollen wir getrocknete Früchte und Nüsse ebenso wie Hoffnungen und Ideen für ein friedliches Zusammenleben miteinander teilen.


(Musik)

15.00 Uhr

Kulturelle Beiträge auf Bühne; Friedensmarkt mit Ständen und interaktiven Aktionen von interreligiösen Gruppen und Gruppen einer Religionsgemeinschaft zur Überwindung von Gewalt; interreligiöse Friedenstische für jeweils 8-10 Menschen mit interreligiösem Gastgeberteam mit Dialogregeln (Methode Worldcafe)


16.30 Uhr

Abschlussaktion: z.B. Friedensmahl, Friedensbaum, Friedenstauben

 

 

Über Rückmeldungen zu geplanten Veranstaltungen an anderen Orten würden wir uns freuen.


Berlin, März 2011

Initiative: Religionen auf dem Weg des Friedens

Dr. Gerdi Nützel (Koordinatorin)