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2010/2011 RELIGIONEN AUF DEM WEG DES FRIEDENS
Seit Sommer 2010 trafen sich Menschen aus christlichen, muslimischen, jüdischen, buddhistischen, Hindu- und Bahai-Gemeinden in Berlin, um ein gemeinsames Gedenken der Opfer der Anschläge am 11. September 2001 und der nachfolgenden militärischen Auseinandersetzungen vorzubereiten.
Sie führten dies am Sonntag, den 11.September 2011, am 10. Jahrestag der Anschläge von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang am Brandenburger Tor in Berlin durch. Lesungen, Musik und eine Podiumsdiskussion zum Friedenspotential der Religionen führten zum gemeinsamen Gedenken hin.
Das Logo der Veranstaltung, eine blaue Taube aus ganz unterschiedlichen Menschen, die als Zeichen des Friedens einen Zweig mit den Symbolen der beteiligten Religionen im Schnabel trägt, wurde mit den Teilnehmenden der Veranstaltung gemeinsam gebildet und es wurden Friedenstauben losgeschickt.
Die interreligiöse Jugendaktion JUGA (Jung-Gläubig-Aktiv) trat mit ihrem für den 11. September 2011 komponierten Song „Sweet Coexistence“ auf. US-amerikanische, ein syrisch-orthodoxe und deutsche Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musiker drückten Trauer und Schmerz, aber auch die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben aus. Aktive Mitgestalter von interreligiösen Friedensprojekten berichteten von ihren Erfahrungen.
Mit Segenswünschen aus den beteiligten Religionen machten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Veranstaltung auf den Heimweg.
2012 Über Berlin. Religionen machen Geschichte
Im Rahmen der Ausstellung zum 775. Stadtjubiläum Berlins „Stadt der Vielfalt“ auf dem Schloßplatz – gegenüber dem Berliner Dom – lud die interreligiöse Aktionsgruppe „Religionen auf dem Weg des Friedens“ zum Thementag RELIGION ein. Die Koordinatorin der Aktionsgruppe, Dr. Gerdi Nützel, hatte die Auswahl der Orte zum Thema Religion, als einem von 10 Themen der Vielfalt Berlins, im Auftrag von Kulturprojekte Berlin GmbH und in Absprache mit dem Gestalter der Ausstellung Dr. Jörg Baur, vorgeschlagen und für 12 der ausgewählten Orte auch die Texte erstellt.
Beim Thementag RELIGION stellten sich verschiedene Berliner Religionsgemeinschaften an einer langen blauen Tafel vor und luden zum Gespräch unter dem Motto „Über Berlin. Religionen machen Geschichte“ ein. Musikalische Beiträge und Gesprächsrunden sowie Gebete aus verschiedenen Religionen aber auch religiöse Literaturangebote verschiedener Berliner Verlage eröffneten den Besuchern und Besucherinnen ganz verschiedene Zugänge.
Am Ende des Thementages machten sich die Beteiligten aus den Religionsgemeinschaften auf den Weg ins Rote Rathaus zur feierlichen Eröffnungsveranstaltung der 1. Langen Nacht der Religionen in Berlin.
Am elften Jahrestag der Anschläge, am 11. September 2012, wurden die Friedensgebete aus den
verschiedenen Religionen wiederum am Brandenburger Tor gemeinsam gebetet.
2013 MEMORY BERLINER GOTTESHÄUSER
Im Gedenkjahr der Zerstörung religiöser Vielfalt in Berlin während und nach der Reichspogromnacht 1938 wurde mit einem MEMORY BERLINER GOTTESHÄUSER, das im öffentlichen Raum mit Gruppen gespielt werden kann, an die zerstörten jüdischen Gotteshäuser erinnert. Zugleich wurde damit auf die Vielfalt der Religionen hingewiesen, mit deren Angehörigen und Gotteshäusern wir heute, 75 Jahre nach der gewaltsamen Vernichtung jüdischen Lebens in Berlin, zusammenleben können. Ausgehend von kleinen handgemalten Memorykarten von Kindern der muslimischen KITA „Regenbogen“, die ihre Vorstellungen der Gotteshäuser verschiedener Religionen im Anschluss an eine Besuchsreihe malten, wurde eine Reihe großformatiger Fotomemorykarten in der Koopeation mit dem Deutschen Muslimkreis und der interreligiösen franziskanischen Stiftung 1219 hergestellt, die von Interessierten im Büro der Stiftung 1219 ausgeliehen werden kann. Parallel wurde ein Leseheft mit Besuchsreportagen verschiedener Berliner Gotteshäuser hergestellt, das anhand der Gotteshäuser Einblick in die Vorstellungen der jeweiligen Religionen gibt.
Am Sonnabend, den 15. Juni 2013, gestaltete die Initiative einen interreligiösen Pilgerweg rund um die Französische Friedrichstadtkirche auf dem Gendarmenmarkt in Berlin . Dieser bildete den spirituellen Einstieg in den dritten Tag einer internationalen Friedenskonsultation, zu der die Evangelische Akademie zu Berlin und weitere kirchliche Verantwortliche für Friedensfragen eingeladen hatten.
Am 12. Jahrestag der Anschläge im Jahr 2001 lud die Initiative erneut zu Friedensgebeten der Religionen am Brandenburger Tor ein. Der stellvertretende US-amerikanische Botschafter, der an den Gebeten mit weiteren Botschaftsangehörigen teilnahm, bezeichnete die gemeinsame Erinnerung und die Bitte um Umkehr von den Wegen der Gewalt als tröstlich.
2014 Friedenspostkarten statt Feldpostkarten
Im 100.Gedenkjahr des damals teilweise mit Hurra begrüßten Beginn des ersten Weltkrieges durch ranghohe und namhafte Vertreter der Religionen aber auch des kulturellen Lebens wollen wir die Stimmen der Kriegsgegner aus den Religionen hörbar machen und Friedenspostkarten statt Feldpostkarten in die Welt schicken. Nähere Informationen folgen.
Ansprechpartnerin und Koordinatorin: Dr. Gerdi Nützel