11. September: Gedenken, Gottesdienste und Friedensfest in Berlin
8. September 2011. Berlin (epd). Mit Gedenkveranstaltungen, Gottesdiensten und einem Friedenfest der Religionen wird am Sonntag in Berlin an die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 erinnert. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) lädt gemeinsam mit US-Botschafter Philipp D. Murphy zu einem Gedenken in das Rote Rathaus ein. Nach der Beteiligung an der weltweiten Schweigeminute um 14.46 Uhr, dem Einschlag des ersten Flugzeugs in den Nordturm des New Yorker World Trade Centers vor zehn Jahren, werden Berliner Schüler aus Briefen vorlesen. Die englischsprachigen Texte stammen
von Kindern, die bei den Anschlägen ihre Eltern verloren haben, teilte das Berliner Presse- und Informationsamt am Mittwoch mit.
Im Berliner Dom wird zu einem Gottesdienst eingeladen, der ganz im Zeichen des stillen Gedenkens stehen soll (18 Uhr). Vor dem Altar werden stellvertretend für die verschiedenen Opfergruppen fünf große Kerzen angezündet, teilte die Domgemeinde am Mittwoch mit. Die Gemeinde sei eingeladen, während des Gottesdienstes für alle Opfer der Anschläge und von Terror, Gewalt und Krieg ein „Licht der Hoffnung“ zu entzünden. Die katholische Kirche lädt zu einer ökumenischen Gedenkfeier in die St-Hedwig-Kathedrale. Präsentiert wird unter anderem der Song „Sweet Co-Existence“ eines interreligiösen Jugendprojektes.
Am Brandenburger Tor feiern Berliner Religionsgemeinschaften ein ganztägiges Friedensfest. Von Sonnenaufgang um 6.46 Uhr bis Sonnenuntergang 19.46 Uhr laden Christen, Muslime, Juden, Buddhisten oder Bahai auf östlicher und westlicher Seite des Berliner Wahrzeichens zu Diskussionen, Gebeten und Musik ein. Organisator ist die überkonfessionelle und interreligiöse Initiative „Religionen auf demWeg des Friedens“, die das Gedenken seit 2009 vorbereitet.
Geplant sind untern anderem ein großer Runder Tisch auf der östlichen Seite des Brandenburger Tors, an dem zu Podien, Augenzeugenberichten und Interviews geladen wird. Nach der Schweigeminute um 14.46 Uhr soll mit Trauergesängen eines irakischen Chors und einer US-Sängerin auch der Opfer der nachfolgenden militärischen Auseinandersetzungen gedacht werden.
Zudem sollen am Nachmittag etwa 150 Schüler aus Berlin und Brandenburg auf der westlichen Seite des Brandenburger Tors mit Unterstützung von Passanten den 25 mal 25 Meter großen Umriss einer blauen Friedenstaube nachbilden. Die Berliner ruft die Initiative dazu auf, als Zeichen des Friedens ebenfalls an diesem Tag ein blaues Kleidungsstück zu tragen.
Beteiligt sind Christen unterschiedlichster Couleur wie die American Church Berlin ebenso wie Vertreter des türkisch-staatlichen Islamverbandes (DITIB), der Islamischen Föderation, der jüdischen Gemeinde oder der Berliner Bahai-Gemeinden. „Wir sind eine Basis-Initiative mündiger Gläubiger und verstehen uns als Teil einer globalen Bewegung“, sagt Sprecherin Ortrud Wohlwend.
Internet: www.religionenaufdemwegdesfriedens.de